Das Tageslicht verabschiedete sich schon langsam, als ich mir die Kamera schnappte auf der Suche nach einem Kreuz.
“Mach es nicht zu einfach und trivial, Hanno!” dachte ich. Das Kreuz am Denkmal im Wald – zu offensichtlich und banal. Damit für ein schnelles Foto zu langweilig (für einfache Sachen brauche ich besonders viel Zeit – weil es mir darum geht trotz der Einfachheit einen nicht alltägliche Sicht auf das Motiv zu bieten – und dann brauche ich eben Zeit zum Suchen.)
Zuerst suchte ich dennoch zu einfach: Fugen-Muster. Zu banal sahen mir die ersten gewählten Motive aus. Bis ich beim sehenden Schweifen durchs Haus im Treppenhaus hängenblieb. Das Geländer bot mir die Möglichkeit, nach der ich suchte: Nicht zu offensichtlich – aber eben doch ein Kreuz. Mit der Möglichkeit die Flächen im Sucherbild der Kamera schon so aufzuteilen, dass die optischen Gewichte eine für mein Empfinden harmonische Flächenaufteilung ergab: Eingeteilt im Wesentlichen durch ein Kreuz.